Robin Ostner.
13 Minuten Lesezeit

Welche Webseite brauchst du wirklich? Ein Überblick über die wichtigsten Arten.

Letztes Update am 14. April 2025

Webseite ist nicht gleich Webseite.

So gut wie jedes Unternehmen braucht heutzutage eine Webseite - das ist keine Überraschung mehr. Aber was viele unterschätzen: Es gibt nicht die eine perfekte Webseite für alle.

Ob du gerade erst gründest, als Freelancer durchstartest oder dein Unternehmen digital besser aufstellen willst - der Erfolg deiner Webseite hängt stark davon ab, welchen Typ du wählst und ob dieser zu deinem Unternehmen passt. Denn eine digitale Visitenkarte hat ganz andere Ziele als ein Online-Shop oder ein Portfolio. Und genau da liegt der Knackpunkt: Viele verlieren Zeit und Geld, weil sie sich für die falsche Art von Webseite entscheiden.

👉 In diesem Artikel bekommst du einen klaren Überblick über die wichtigsten Webseiten-Typen. Am Ende findest du auch eine einfache Entscheidungshilfe, mit der du herausfinden kannst, was wirklich zu deinem Unternehmen passt.

Was bestimmt, welche Webseite zu deinem Unternehmen passt?

Bevor wir in die verschiedenen Webseiten-Typen einsteigen, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Faktoren, die bei der Wahl überhaupt eine Rolle spielen. Denn: Die "richtige" Webseite hängt immer von deiner individuellen Situation ab - und davon, was du mit deiner Webseite eigentlich erreichen willst.

Hier sind die wichtigsten Punkte, die du dabei im Blick haben solltest:

Ziel deiner Webseite

Willst du einfach nur gefunden werden und seriös auftreten? Oder willst du aktiv Produkte verkaufen, Anfragen generieren oder deine Arbeiten präsentieren?

➡️ Das Ziel ist der wichtigste Faktor – es bestimmt den ganzen Aufbau.

Zielgruppe

Sprichst du Privatkunden an oder Geschäftskunden? Ist deine Zielgruppe jung, digitalaffin oder eher konservativ?

➡️ Das beeinflusst Design, Tonalität – und manchmal sogar die Seitenstruktur.

Umfang & Inhalt

Reicht eine schlanke Seite mit den wichtigsten Infos – oder brauchst du viele Unterseiten, Referenzen, Texte, Bilder, Funktionen?

➡️ Eine digitale Visitenkarte ist schnell gemacht – ein Online-Shop oder Blog braucht mehr Planung.

Budget & Ressourcen

Wie viel Zeit und Geld kannst oder willst du investieren – nicht nur beim Aufbau, sondern auch später bei Pflege und Weiterentwicklung?

➡️ Je komplexer die Webseite, desto mehr musst du investieren.

Technische Anforderungen & Funktionen

Brauchst du ein Buchungssystem, ein Kontaktformular, Nutzer-Accounts oder gar einen Login-Bereich?

➡️ Je nachdem, was technisch nötig ist, fallen manche Typen von vornherein raus oder erfordern zusätzliche Tools.

Langfristige Strategie

Ist die Webseite nur für den Start gedacht – oder soll sie mit deinem Business mitwachsen?

➡️ Skalierbarkeit kann ein wichtiger Punkt sein – gerade bei Startups oder wachsenden Unternehmen.

👉 Das heißt: Bevor du dich für eine Art von Webseite entscheidest, lohnt es sich, diese Punkte für dich (oder gemeinsam mit einer guten Webdesign Agentur) einmal durchzugehen. Die Antworten helfen dir dabei, klarer zu sehen und die Weichen richtig zu stellen, wodurch du dir langfristig einiges an Ärger und Geld sparen kannst.

Onepager - Wenn's kurz und knackig reicht

Der Onepager ist wie eine digitale Visitenkarte und zählt als eine der einfachsten Formen von Webseiten – und genau das ist auch ihre Stärke. Hier geht es nicht um umfangreiche Inhalte oder viele Unterseiten, sondern um einen klaren, professionellen Auftritt im Netz: Kurz. Übersichtlich. Professionell.

Sie bietet die wichtigsten Infos auf einen Blick:

  • Wer ihr seid
  • Was ihr anbietet
  • Warum man euch vertrauen kann
  • Wie man euch erreichen kann

Mehr braucht es oft gar nicht – zumindest nicht am Anfang.

🎯 Typische Zielgruppen & Anwendungsfälle

  • Einzelunternehmer und Freelancer
  • Lokale Dienstleister (z. B. Friseure, Handwerker, Coaches)
  • Unternehmen in der Gründungsphase
  • Nebenprojekte und kleine Marken
  • Personen und Unternehmen, die einfach „auffindbar“ sein wollen

✅ Vorteile

  • Schnell umgesetzt: Geringer Aufwand bei Konzeption, Design und Inhalt
  • Kosteneffizient: Günstiger als umfangreiche Webseiten
  • Konzentration aufs Wesentliche: Klare Botschaft ohne Ablenkung
  • Gute Grundlage für später: Kann jederzeit erweitert werden

⚠️ Nachteile / Grenzen

  • Wenig Platz für Inhalte: Keine ausführlichen Informationen oder mehrere Themen möglich
  • Kaum Raum für SEO-Strategien: Wenige Seiten = wenig „Futter“ für Suchmaschinen und damit weniger Klicks
  • Weniger Interaktion: Kein Shop, kein Blog, keine komplexen Funktionen
  • Für größere Unternehmen zu schlicht: Wirkt evtl. unprofessionell, wenn der Umfang nicht zur Firma passt

Wann ist ein Onepager sinnvoll – und wann eher nicht?

Sinnvoll wenn:

  • Du einfach nur präsent sein willst – „damit was da ist“
  • Du deine Kontaktdaten, Leistungen und ggf. ein paar Bilder oder Texte zeigen möchtest
  • Dein Angebot persönlich oder lokal funktioniert, z. B. über Empfehlungen

Nicht ideal wenn:

  • Du über deine Webseite aktiv Kunden gewinnen möchtest (z. B. über SEO oder Werbung)
  • Du viele Inhalte oder Leistungen darstellen willst
  • Du E-Commerce, Buchungstools oder andere Funktionen brauchst

Beispiel aus der Praxis

Ein freiberuflicher Garten- & Landschaftspflege Dienstleister möchte einfach gefunden werden, wenn jemand den Namen in einer Suchmaschine eingibt. Die Seite zeigt die angebotenen Leistungen, ein paar Informationen zum Team und ein Kontaktformular - das war's. Perfekt, wenn es erstmal nur um Sichtbarkeit und Seriosität geht.

Genau so habe ich es für ALGA Garten & Landschaftspflege gemacht.

Landingpages – Fokussiert überzeugen und gezielt konvertieren

Landingpages sind spezielle Seiten, die für einen ganz bestimmten Zweck entwickelt werden – meist, um Besucher zu einer konkreten Handlung zu bewegen. Sie kommen häufig im Online-Marketing zum Einsatz, z. B. in Verbindung mit Werbeanzeigen, E-Mail-Kampagnen oder Produktlaunches.

Anders als eine klassische Webseite, die viele Informationen abbildet, ist eine Landingpage hochfokussiert. Sie lenkt den Blick gezielt auf ein Angebot, ein Event, ein Produkt oder eine Aktion – ohne Ablenkung.

🎯 Typische Einsatzszenarien

  • Werbekampagnen mit konkretem Angebot
  • Events, Webinare oder Produktveröffentlichungen
  • Leadgenerierung (z. B. E-Mail-Adressen sammeln)
  • Bewerber gezielt ansprechen (Karriere-Landingpages)
  • Einzelne Dienstleistungen oder regionale Kampagnen hervorheben

✅ Vorteile

  • Klarer Fokus: Keine Ablenkung durch Menüs oder unnötige Infos
  • Hohe Conversionrate: Alles ist auf eine einzige Handlung ausgelegt
  • Einfach testbar: Ideal für A/B-Tests, um Headlines, Angebote oder Call-to-Actions zu vergleichen
  • Schnell umsetzbar: Landingpages können oft relativ schlank und gezielt erstellt werden
  • Perfekt für Kampagnen: Gut geeignet in Kombination mit Google Ads, Social Media oder Newslettern

⚠️ Nachteile / Herausforderungen

  • Ohne Traffic kein Erfolg: Landingpages entfalten ihre Wirkung erst im Zusammenspiel mit gezieltem Traffic
  • Nicht für den ersten Eindruck gedacht: Sie ersetzen keine vollwertige Unternehmensseite
  • Brauchen klare Strategie: Zielgruppe, Sprache und Angebot müssen exakt aufeinander abgestimmt sein
  • Meist nur temporär sinnvoll: Landingpages sind oft auf einzelne Aktionen oder Zeiträume begrenzt

Wann ist dieser Typ sinnvoll – und wann eher nicht?

Sinnvoll wenn:

  • Es ein ganz konkretes Ziel oder Angebot gibt
  • Werbeanzeigen oder Kampagnen auf eine bestimmte Aktion einzahlen sollen
  • Die Conversionrate maximiert werden soll
  • Tests oder Optimierungen geplant sind

Nicht ideal wenn:

  • Besucher einen umfassenden Überblick über das Unternehmen brauchen
  • Kein klares Angebot oder Ziel definiert ist
  • Die Seite dauerhaft genutzt und gepflegt werden soll
  • Die Zielgruppe eher recherchierend als entscheidungsbereit ist

Oft werden Landingpages bei anderen Webseiten-Typen mit integriert um ganz gezielt Kunden zu erreichen.

Beispiel aus der Praxis

Ein Unternehmen bietet eine kostenlose Erstberatung im Bereich Steueroptimierung an und schaltet dazu Facebook-Ads. Die Anzeige führt auf eine Landingpage mit genau einem Ziel: Termin buchen. Kein Menü, keine Ablenkung – nur ein kurzer Text, ein überzeugendes Argument und ein klarer Call-to-Action. Die Kampagne erzielt eine hohe Buchungsrate, weil der Weg für Interessierte maximal einfach ist.

Klassische Unternehmenswebseite - Für Vertrauen und Auffindbarkeit

Die klassische Unternehmenswebseite ist der Allrounder unter den Webseitentypen. Sie bietet mehr Tiefe und Struktur als ein Onepager, ist aber trotzdem kompakt genug, um übersichtlich zu bleiben. Ziel ist es, ein Unternehmen seriös zu präsentieren, Vertrauen aufzubauen und auffindbar zu sein.

Typisch ist ein klarer Aufbau mit Unterseiten wie:

  • Startseite
  • Leistungen / Angebote
  • Über uns
  • Kontakt
  • (Optional) Referenzen, Team, Karriere, Blog, FAQ

🎯 Typische Einsatzszenarien

  • Kleine bis mittelständische Unternehmen
  • Dienstleistungsunternehmen mit mehreren Leistungsbereichen
  • Unternehmen, die über Suchmaschinen gefunden werden möchten
  • Firmen, die Vertrauen aufbauen und Kompetenz zeigen möchten

✅ Vorteile

  • Stärkung der Positionierung: Leistungen und Alleinstellungsmerkmale lassen sich klar darstellen
  • Vertrauensaufbau: Über Informationen zum Team, Kundenstimmen oder Referenzen
  • Suchmaschinenfreundlich: Mehr Inhalte ermöglichen bessere Sichtbarkeit bei Google
  • Skalierbar: Die Webseite kann mit dem Unternehmen wachsen und erweitert werden
  • Geeignet für unterschiedliche Zielgruppen: Durch strukturierte Inhalte und klare Navigation

⚠️ Nachteile / Grenzen

  • Höherer Planungsaufwand: Mehr Inhalte, mehr Struktur, mehr Abstimmung
  • Nicht sofort umsetzbar: Im Vergleich zur digitalen Visitenkarte dauert die Umsetzung länger
  • Begrenzte Interaktivität: Keine Verkaufsfunktionen, keine integrierten Tools wie Buchungssysteme oder Benutzerbereiche

Wann ist die klassische Unternehmenswebseite sinnvoll – und wann eher nicht?

Sinnvoll wenn:

  • Man als Unternehmen ein professionelles, vertrauenswürdiges Auftreten will
  • Inhalte vorhanden sind, die mehr als nur einen groben Überblick geben
  • Sichtbarkeit über Google oder andere Kanäle eine Rolle spielt
  • Die Webseite als langfristige Grundlage dienen soll, die erweiterbar bleibt

Nicht ideal wenn:

  • Primär Produkte online verkauft werden sollen (dafür ist ein Online-Shop geeigneter)
  • Nur sehr wenig Inhalt zur Verfügung steht
  • Spezielle technische Funktionen benötigt werden, die über reine Information hinausgehen

Beispiel aus der Praxis

Ein mittelständisches Bauunternehmen bietet Leistungen von der Planung bis zur Umsetzung an. Die Webseite zeigt klar die einzelnen Leistungsbereiche, stellt das Team vor und präsentiert Referenzprojekte mit Bildern und Beschreibungen. Zusätzlich enthält die Seite eine eigenständige Kontaktseite und Hinweise zur Zusammenarbeit. Das sorgt für Vertrauen und macht das Unternehmen online sichtbar und ansprechbar.

Online-Shop - Produkte direkt online verkaufen

Ein Online-Shop ist weit mehr als nur eine Webseite mit ein paar Produkten. Er ist ein eigenständiger Vertriebskanal, der rund um die Uhr geöffnet ist und Kunden weit über die regionale Reichweite hinaus erreichen kann. Ziel ist es, Produkte direkt über die Webseite zu verkaufen, inklusive Warenkorb, Bezahlfunktion, ggf. Versandoptionen und Kundenkonto.

Je nach Größe und Ziel kann ein Shop sehr unterschiedlich aufgebaut sein – vom minimalistischen Ein-Produkt-Shop bis hin zu einer komplexen E-Commerce-Plattform mit hunderten Artikeln.

🎯 Typische Einsatzszenarien

  • Unternehmen, die physische oder digitale Produkte online verkaufen möchten
  • Händler, die stationär tätig sind und zusätzlich online verkaufen wollen
  • Startups mit einem produktbasierten Geschäftsmodell
  • Marken, die skalierbar wachsen wollen – unabhängig vom Standort

✅ Vorteile

  • 24/7-Verkauf: Produkte sind jederzeit verfügbar – auch außerhalb der Öffnungszeiten
  • Größere Reichweite: Kund:innen können unabhängig vom Standort erreicht werden
  • Automatisierung von Prozessen: Lagerbestand, Zahlung, Versand, E-Mails – vieles lässt sich automatisieren
  • Umsatzpotenzial: Ein gut gemachter Shop kann stark zur Umsatzsteigerung beitragen
  • Vielfältige Tools & Integrationen: Vom Newsletter bis zu CRM-Systemen – vieles lässt sich anbinden

⚠️ Nachteile / Herausforderungen

  • Hoher technischer und rechtlicher Aufwand: Datenschutz, AGB, Zahlungsabwicklung und Sicherheit müssen stimmen
  • Komplexe Verwaltung: Produkte, Bestände, Retouren, Kundenanfragen – das alles muss gemanagt werden
  • Wettbewerb und Marketingdruck: Ohne gezielte Maßnahmen (SEO, Ads, Social Media) bleibt der Shop oft unsichtbar
  • Laufende Betreuung nötig: Ein Shop ist kein Projekt „einmal gemacht, für immer fertig“

Wann ist ein Online-Shop sinnvoll – und wann eher nicht?

Sinnvoll wenn:

  • Produkte verkauft werden sollen – egal ob digital oder physisch
  • Bereits klar ist, wie Versand, Lager und Bezahlung organisiert werden können
  • Die Zielgruppe online-affin ist und digital einkauft
  • Eine klare Marketingstrategie besteht, um Reichweite und Sichtbarkeit zu erzeugen

Nicht ideal wenn:

  • Das Geschäftsmodell stark auf Beratung, Dienstleistung oder individuellen Kontakt ausgelegt ist
  • Die Ressourcen für Pflege, Support und Weiterentwicklung fehlen (ein Online-Shop kann sehr aufwändig sein)
  • Nur sehr wenige Produkte verfügbar sind und der Aufwand den Nutzen übersteigt

Beispiel aus der Praxis

Ein kleines Unternehmen vertreibt handgefertigte Produkte wie Kerzen oder Papeterie. Der Online-Shop ermöglicht den Verkauf in ganz Deutschland, integriert eine Zahlungsabwicklung (z. B. via PayPal oder Klarna) und bietet eine einfache Verwaltung von Lagerbeständen. Durch Instagram-Werbung und lokale Kooperationen wächst der Kundenstamm kontinuierlich – der Shop wird zum wichtigsten Verkaufskanal.

Portfolio-Webseite - Arbeit zeigen, Vertrauen schaffen

Die Portfolio-Webseite ist der ideale Webseitentyp, wenn die eigene Arbeit für sich sprechen soll. Sie dient vor allem dazu, Projekte, Referenzen oder kreative Arbeiten zu präsentieren – visuell ansprechend, strukturiert und mit klarem Fokus auf Qualität und Stil.

Im Mittelpunkt stehen hier nicht lange Texte, sondern konkrete Beispiele: Bilder, Videos, Case Studies oder Projektbeschreibungen. Eine gute Portfolio-Webseite zeigt nicht nur was gemacht wurde, sondern auch wie – und was potenzielle Kunden erwarten können.

🎯 Typische Einsatzszenarien

  • Agenturen und kreative Dienstleister wie Design-, Foto- oder Architekturunternehmen
  • Beratungsfirmen mit projektbasierten Leistungen
  • Unternehmen mit erklärungsbedürftigen oder maßgeschneiderten Lösungen
  • Anbieter, die stark über Vertrauen, Stil oder Arbeitsqualität verkaufen

✅ Vorteile

  • Hohe Überzeugungskraft: Projekte oder Referenzen können oft mehr sagen als jede Werbebotschaft
  • Starke visuelle Wirkung: Gutes Design, starke Bilder oder Videos bleiben im Kopf
  • Ideal zur Positionierung: Die Art der Projekte zeigt direkt, für wen das Angebot passt
  • Flexibel in der Darstellung: Einzelne Projekte können unterschiedlich tief erklärt werden

⚠️ Nachteile / Herausforderungen

  • Pflegeaufwand: Projekte müssen aktuell gehalten und gut aufbereitet werden
  • Begrenzte Funktionalität: Kein Shop, keine große Inhaltsvielfalt – Fokus liegt auf Darstellung
  • Abhängig von Bildmaterial: Ohne gute Bilder oder Medieninhalte verliert das Portfolio schnell an Wirkung
  • Weniger relevant für SEO: Bilder allein helfen Google wenig – ergänzende Texte sind nötig

Wann ist dieser Typ sinnvoll – und wann eher nicht?

Sinnvoll wenn:

  • Man mit abgeschlossenen Projekten überzeugen möchte
  • Die eigene Arbeit stark visuell oder kreativ geprägt ist
  • Die Zielgruppe Wert auf Stil, Ästhetik oder Referenzen legt
  • Vertrauen durch Qualität und Erfahrung aufgebaut werden soll

Nicht ideal wenn:

  • Es keine passenden Referenzen oder Projekte zur Präsentation gibt
  • Das Angebot stark erklärungsbedürftig ist und viele Inhalte verlangt
  • Der Fokus eher auf Funktionalität (z. B. Buchungen oder Verkäufe) liegt

Beispiel aus der Praxis

Ein Architekturbüro möchte zeigen, wie individuell und hochwertig es arbeitet. Auf der Portfolio-Webseite werden verschiedene Bauprojekte vorgestellt – jeweils mit Bildern, kurzen Erläuterungen und Informationen zur Umsetzung. Ergänzt wird das Ganze durch ein schlichtes „Über uns“, ein Kontaktformular und einen Pressebereich. Die Seite überzeugt nicht über Text, sondern über Ästhetik, Struktur und Handschrift.

Blog & Inhaltswebseiten – Mit Wissen überzeugen und Geld verdienen

Ob Blog, Ratgeberseite oder Newsbereich – Webseiten, die auf Inhalte setzen, spielen eine zentrale Rolle in der digitalen Kommunikation und sind ein fester Bestandteil der Online Kultur. Oft dienen sie dazu, Fachwissen zu teilen, Sichtbarkeit aufzubauen und Vertrauen zu stärken. Doch Content kann noch mehr: In manchen Fällen sind Inhalte nicht nur unterstützend, sondern der eigentliche Kern des Geschäftsmodells.

Inhaltsbasierte Webseiten können ganz unterschiedlich aussehen – von klassischen Unternehmensblogs bis hin zu spezialisierten Plattformen mit kostenpflichtigem Zugang. Was sie verbindet: Information ist hier der Mehrwert und manchmal sogar das Produkt selbst.

🎯 Typische Einsatzszenarien

  • Unternehmen, die sich als Experten positionieren wollen
  • Anbieter mit erklärungsbedürftigen Produkten oder Dienstleistungen
  • Marken, die organisch über Suchmaschinen wachsen möchten
  • Plattformen, deren Geschäftsmodell auf digitalen Inhalten basiert (z. B. Fachblogs, Membership-Seiten, E-Magazine)

✅ Vorteile

  • Stärkung der Positionierung: Fachlich fundierte Inhalte schaffen Vertrauen
  • Bessere Auffindbarkeit: Regelmäßiger Content verbessert das Google-Ranking
  • Längere Verweildauer: Gute Inhalte halten Besucher auf der Seite
  • Vielseitig nutzbar: Inhalte können mehrfach verwendet werden (z. B. für Social Media, Newsletter oder Präsentationen)
  • Potenzial für Geschäftsmodelle: Bei starkem Content können Inhalte direkt monetarisiert werden – z. B. durch Mitgliedschaften, Werbeeinnahmen oder Paywalls

⚠️ Nachteile / Herausforderungen

  • Laufender Aufwand: Gute Inhalte entstehen nicht nebenbei – sie brauchen Zeit und Planung
  • Langfristiger Effekt: Erfolge zeigen sich meist nicht sofort, sondern wachsen über Wochen oder Monate
  • Redaktionelle Strategie nötig: Themen, Tonalität und Zielgruppenbezug müssen aufeinander abgestimmt sein
  • Nicht immer verkaufsstark: Inhalte sind oft eher informativ als verkaufsorientiert – sie unterstützen, ersetzen aber keine Conversion-Seiten

Wann ist dieser Typ sinnvoll – und wann eher nicht?

Sinnvoll wenn:

  • Fachwissen oder Branchen-Insights vorliegen, die geteilt oder vermarktet werden können
  • Die Zielgruppe aktiv nach Informationen sucht (z. B. über Google oder Social Media)
  • Content-Marketing als Teil der Strategie gesehen wird
  • Inhalte selbst ein Produkt darstellen, z. B. in Form eines Blogs mit Werbung, Mitgliederbereichs oder Online-Magazins

Nicht ideal wenn:

  • Die Ressourcen für laufende Inhaltserstellung fehlen
  • Die Zielgruppe wenig Interesse an informativem Content hat
  • Der Fokus ausschließlich auf schnellen Conversions liegt
  • Das Geschäftsmodell keine inhaltliche Tiefe oder Expertise mitbringt

Beispiel aus der Praxis

Ein Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien betreibt eine Ratgeber-Seite zu Solarstrom. Die Artikel beantworten Fragen wie „Welche Förderungen gibt es?“ oder „Worauf sollte man bei der Planung achten?“. Die Inhalte bringen nicht nur Besucher über Google, sondern positionieren das Unternehmen als verlässlichen Ansprechpartner – und führen gezielt zu Angeboten.

Ein anderes Beispiel: Eine Steuerberaterin baut über Jahre hinweg einen Fachblog auf. Die Inhalte sind zunächst frei verfügbar, später kommen kostenpflichtige Downloads und ein Mitgliederbereich mit exklusiven Beiträgen dazu. Die Webseite entwickelt sich vom Marketing-Tool zum eigenständigen Einnahmezweig.

Entscheidungshilfe – Welche Webseite passt wirklich zu meinem Unternehmen?

Nach all den Beispielen und Möglichkeiten stellt sich die große Frage: Welche Webseite ist für mein Unternehmen die richtige?

Hier geht es nicht um Geschmack oder Trends – sondern darum, welche Ziele verfolgt werden, welche Ressourcen zur Verfügung stehen und wie die Zielgruppe tickt. Diese Entscheidungshilfe hilft dabei, die passende Richtung einzuschlagen.

Fragen zur Selbstklärung

Bevor man sich für eine Art von Webseite entscheidet, lohnt es sich, folgende Fragen durchzugehen:

  • Was ist das Hauptziel der Webseite?
    → Sichtbarkeit, Vertrauen, Verkäufe, Kontaktanfragen, Mitarbeitergewinnung?
  • Wie wird das Unternehmen wahrgenommen – und wie soll es wahrgenommen werden?
    → Jung & kreativ? Seriös & etabliert? Persönlich & nahbar?
  • Wie stark ist der eigene Content-Fokus?
    → Gibt es Inhalte, die regelmäßig veröffentlicht oder gepflegt werden sollen?
  • Wie viel Interaktion soll über die Webseite laufen?
    → Nur Kontaktaufnahme? Oder auch Buchungen, Käufe, Downloads, Anmeldungen?
  • Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?
    → Budget, Zeit, Personal für Pflege und Weiterentwicklung?

Kompakte Übersicht – Was passt wann?

  • Schneller Online-Auftritt - Onepager
  • Vertrauen & Seriosität zeigen - klassische Unternehmenswebseite, Portfolio
  • Produkte direkt verkaufen - Online-Shop
  • Projekte oder Arbeiten zeigen - Portfolio, Onepager
  • Inhalte als Strategie oder Produkt - Blog, Inhaltswebseite
  • Gezielte Aktionen oder Kampagnen - Landingpage

Natürlich können auch Kombinationen sinnvoll sein – z. B. ein klassischer Auftritt mit Blog oder eine Portfolio-Webseite mit integrierter Landingpage.

💡 Tipp: Nicht zu groß denken – aber zukunftsfähig planen

Viele Unternehmen starten mit einer schlanken Lösung – etwa einer digitalen Visitenkarte oder einem Onepager – und bauen die Seite später aus. Das ist völlig okay, solange das Fundament stimmt und die Ziele klar sind. Wichtig ist: Die Webseite muss zur aktuellen Phase und Strategie des Unternehmens passen – nicht zu einem hypothetischen „Irgendwann mal“. Oft übernehmen sich kleine Unternehmen auch mit ihrem Vorhaben und unterschätzen den nötigen Aufwand die Inhalte für eine große Webseite zu erstellen. Oft ist hier weniger mehr - vor allem wenn das wenige auch eine gute Qualität hat.

Fazit: Die richtige Webseite ist die, die zu deinem Unternehmen passt

Es gibt nicht die eine perfekte Webseite – sondern verschiedene Typen, die unterschiedliche Ziele erfüllen. Wichtig ist nicht, was „modern“ aussieht oder was andere machen, sondern was für dein Unternehmen sinnvoll ist: Welche Ziele verfolgt werden, wie die Zielgruppe tickt und was in der Praxis wirklich gebraucht wird.

Wer sich vorab die richtigen Fragen stellt und realistisch plant, spart nicht nur Zeit und Geld – sondern schafft eine Webseite, die langfristig wirkt.

Was jetzt? – Deine nächsten Schritte

  1. Klarheit schaffen: Wofür brauchst du die Webseite – und was soll sie konkret leisten?
  2. Die richtige Art wählen: Nutze die Entscheidungshilfe aus dem Artikel als Orientierung.
  3. Professionell umsetzen: Ob mit Agentur, Freelancer oder selbst gebaut – wichtig ist ein solides Konzept und saubere Umsetzung. Nicht vergessen: Die Webseite ist oft der erste Kontakt mit dem Unternehmen.
  4. Mitwachsen lassen: Webseiten sind keine einmalige Aktion. Sie dürfen (und sollten) sich mit deinem Unternehmen weiterentwickeln.

💡 Tipp zum Schluss: Wenn du dir unsicher bist, welche Richtung sinnvoll ist oder wie sich verschiedene Ansätze kombinieren lassen – hol dir Unterstützung von einer professionellen Webdesign Agentur. Eine gute Beratung spart oft Wochen an Herumprobieren und kann langfristig nicht nur Geld sparen, sondern auch dein Unternehmen auf das nächste Level anheben.

Geschrieben vonRobin OstnerWebdesigner & Entwickler
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